Projektkategorie: Aktuell
Sanierung Aussenflächen und Wasserbecken, Universität Zürich
Sanierung Hochhaus Herdern
Das Scheibenhochhaus im Westen Zürichs ist Teil der 1965 eröffneten Betriebszentrale Herdern Migros, die als Industrieensemble unter Schutz steht. Über die Jahre hat die Backsteinfassade des siebzehngeschossigen Verwaltungsgebäudes witterungsbedingt Schaden genommen und wird nun umfänglich saniert. Dem städtebaulichen und denkmalpflegerischen Kontext sowie der Proportionierung des Baukörpers kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.
Die Arbeiten umfassen die statische und energetische Sanierung, einschliesslich der Erneuerung der Haustechnik. An den Stirnseiten wird das Tragwerk verstärkt, und auf allen Seiten werden die bestehenden Backsteinfassaden und -brüstungen ersetzt und wärmegedämmt. Die neuen Sichtmauerwände gleichen den früheren in Steinformat, Oberfläche und Farbe. Neue dreifachisolierte Aluminiumfenster entsprechen den thermischen und schallmässigen Anforderungen. Im Inneren werden die Unterzugsdecken der Büroräume freigelegt, dienen neu als Speichermasse, und geben einen atelierartigen Raumeindruck, der der industriegeprägten Ästhetik des Gebäudes entspricht.
Das Attikageschoss, das von einer Dachterrasse umgeben ist, beherbergt ein grosses Sitzungszimmer. Es wird mitsamt der kleinen Küche umgebaut und bietet einen Panoramablick über Zürich West bis zu den Alpen.
Sanierung Parkdeck Betriebsgebäude Herdern
Bürohochhaus CreaTower I
Im Tech Cluster Zug entsteht das Bürohochhaus Crea Tower I (40 Meter). Es bildet mit der Skulptur Semiramis (Gramazio Kohler Research, ETH Zürich) ein ausgewogenes Ensemble und schafft einen neuen zentralen Platz.
Das zehngeschossige Bürogebäude ist über eine Arkade zum öffentlichen Platz erschlossen. Der Neubau hat ein annähernd quadratisches Stützenraster mit einem leicht azentrisch gesetzten, zweiteiligen Kern. In den Feldern entlang der Fassaden befinden sich die Arbeitsplätze in verschiedenen Anordnungen, die Sitzungszimmer und die eingeschobenen, doppelgeschossigen Terrassen. Die inneren vier Felder unmittelbar am Kern sind Ort des Austausches und der informellen Treffen, mit sich spiralförmig hochstufenden, doppelgeschossigen Räumen und offenen Wendeltreppen. Es ist die offene Mitte mit horizontalen und vertikalen Sichtverbindungen, welche die Geschosse, mit unterschiedlich grosszügigen Höhen, zu einer durchgehenden, inspirierenden Arbeitslandschaft verbindet. Die Abfolge dieser vielfältigen Räume gibt den Nutzenden eine Atmosphäre von Massstäblichkeit und Intimität. Die Terrassen sind stark begrünt, stufen sich paarweise zueinander versetzt in die Höhe und verbinden räumlich drei Geschosse.
Der Rohbau mit der Gewölbe-Stützen Struktur auf zwei Untergeschossen ist leichter und hat weniger CO2 Emissionen als eine konventionelle Konstruktion. Dabei leistet die Gewölbe-Stützen Struktur mit weniger Masse und weniger CO2 Emissionen gegenüber einer konventionellen Flachdecke einen bedeutenden Beitrag zur Nachhaltigkeit.
«CreaTower I – RFS Decken» (PDF Download)
Vortrag von Philippe Block und Mike Guyer am 15. Schweizer Betonforum, 07.06.2023, ETH Zürich
Erweiterung Kantonsschule Reussbühl
Erweiterung Wohnsiedlung Brunnenhof
Neubau Sozialversicherungszentrum WAS (Wirtschaft Arbeit Soziales)
Areal Eichhof West
Ersatzneubau Wohnüberbauung Hangenmoos
Eine neue Wohnüberbauung auf dem Wädenswiler Hangenmoos Areal ersetzt die Siedlung aus den 1960er Jahren. Das gut drei Hektar grosse Areal liegt am Rande des historisch gewachsenen Stadtkerns und ist geprägt durch die längliche Ausrichtung zur Zugerstrasse und das ansteigende Gelände nach Westen.
Die verdichtete Wohnüberbauung orientiert sich mit der freien Setzung der Baukörper in einer parkähnlichen Anlage an der Idee der Gartenstadt. Dabei wird die Anordnung der Gebäude durch verschiedene Faktoren definiert: den Verlauf der Topografie, der Ausrichtung der Wohnungen, den Seeblick, der Nachbarbebauung und der verkehrsreichen Strasse. Themen wie der durchgehende, differenzierte Aussenraum, Staffelung, Durch- und Ausblicke bestimmen die Komposition der Gebäude.
Drei Wohntypologien, sowie verschiedene Wohnungsgrössen bieten eine vielfältige Durchmischung der Siedlung, die etappenweise durchgeführt wird.
Zur viel befahrenen Zugerstrasse ist das Areal durch schlanke, zueinander versetzte Baukörper begrenzt. Hier sind die Treppenhäuser entlang der Fassade angeordnet, die Wohn- und Essräumen orientieren sich beidseitig, Schlafzimmern und Balkonen sind zum ruhigen Park hin ausgerichtet.
Dahinterliegend, hangaufwärts, sind fünf- bis siebengeschossige Gebäude, entlang der ruhigeren Holzmoosrütistrasse angeordnet. Sie orientieren sich an dem Terrainverlauf und der Aussicht zum See. Diese grossen und präsenten Gebäude bilden das Rückgrat der neuen Überbauung und weisen die höchste Dichte auf. Pro Geschoss gruppieren sich hier drei bis sechs Wohnungen um einen innenliegenden Erschliessungskern. Die grösseren Wohnungen sind jeweils über Eck oder als Durchwohntypen angelegt, die kleineren Wohnungen sind einseitig zum See ausgerichtet. Trotz der knappen Flächen, verleihen vielfältige Durch- und Ausblicke den Wohnungen Tiefe und Grosszügigkeit. Zusammen mit den niedrigeren Gebäuderiegeln der Zugerstrasse formen sie eine differenzierte Grünanlage mit fussläufigem Wegenetz.
In den Gebäuden der dritten Typologie sind pro Geschoss vier Wohnungen vorgesehen. Die beiden fünfgeschossigen Gebäude sind parallel zum Geländeverlauf ausgerichtet und zueinander versetzt. Der kreuzförmige Grundriss mit einem innenliegenden Erschliessungskern bietet nach drei Seiten ausgerichtete, helle und grosszügige Wohnungen.
Die Gliederung und Komposition der Baukörper, schaffen eine Siedlung mit verwandten Gebäudestrukturen, die trotz der unterschiedlichen Bedingungen des Areals eine Einheit bilden. Vielfältige Sichtverbindungen und Durchblicke öffnen die Aussenräume und geben der angestrebten Verdichtung eine dem Ort entsprechende Massstäblichkeit.
Verkehrshaus der Schweiz – Mehrzweckgebäude «House of Energy»
Mit dem neuen Mehrzweckgebäude entsteht ein Ersatzbau für die ehemalige «Schienenhalle 1» von Otto Dreyer aus den Gründungsjahren des Verkehrshauses. Der Neubau soll nunmehr – wie der Name verspricht – mehrere Nutzungen beherbergen. Wie sein Vorgänger bietet er im Erdgeschoss Raum für Ausstellungen – neu für Wechselausstellungen ebenso wie weiterhin auch für Exponate des Schienenverkehrs. Zusätzlich bildet das Erdgeschoss des Mehrzweckgebäudes einen einladenden zweiten Eingangsbereich für den Museumskomplex zur Haldenstrasse und zum 2007 eröffneten Bahnhof «Verkehrshaus Luzern». Hierhin wenden sich auch ein Shop und weitere Zugänge für die Nutzungen in den Obergeschossen.
Im ersten Obergeschoss entstehen drei neue Konferenzsäle, als Erweiterung der heutigen Kongressnutzung im «Futurecom» Gebäude. Vom Foyer aus blicken die Kongressteilnehmerinnen in den hohen Ausstellungsraum und auch auf die «Arena». Die drei darüberliegenden Geschosse sind Büronutzungen vorbehalten. Sie gruppieren sich um einen erhöht gelegenen, begrünten Innenhof und dienen insbesondere der Administration des Verkehrshauses sowie zugewandten Organisationen und Ausstellungspartnern. Das Kellergeschoss nimmt nicht nur ergänzende Nebenräume auf, sondern auch die neue Energiezentrale für das ganze Verkehrshaus-Areal – eine Wärmepumpenheizung, die mit Seewasser betrieben wird.
Das neue Volumen ist mächtiger als der Vorgängerbau und orientiert sich in seinen Höhenabmessungen am benachbarten Bestandsgebäude des IMAX-Filmtheaters. Das Vieleck der Grundform reicht zusammen mit den Frischluftbalkonen der Bürogeschosse zum Zylindergebäude hinüber und fasst mit diesem zusammen einen Zwischenraum, welcher der Belichtung und der Logistik dient. Zur Haldenstrasse bildet der Baukörper mit einer Auskragung eine regengeschützte Zone vor dem Eingang und einen Freiluft-Ausstellungsbereich. Dabei bleibt die Zufahrt von Lokomotiven in die bestehende «Schienenhalle 2 & 3» weiter möglich.
Hohe statische Anforderungen, die der schwierige Untergrund an die Fundation stellt, sowie der Wunsch nach einer stützenfreien Ausstellungshalle von bis zu 30 m Breite, begründen die Wahl von Stahlbeton als Baumaterial für die Tragkonstruktion und die Treppenhauskerne. Die Deckenplatten der Büros gewähren die nötige thermische Massenanbindung und nehmen die Heizschlangen des thermoaktiven Bauteilsystems (TABS) sowie akustisch wirksame Stabelemente auf – dadurch kann auf weitere Verkleidungen verzichtet und gleichzeitig die Raumhöhe optimiert werden. Dämmstärken von bis zu 30 cm und ein moderater Öffnungsanteil mit Fensterbändern lassen gute Energieverbrauchszahlen erwarten. Der Neubau ist Minergie-P zertifiziert.
Analog zur vielfältigen Nutzbarkeit des Gebäudes werden auch an die Fassadenhülle mehrere und unterschiedliche Ansprüche gestellt. Neben der Wärmedämmung und dem sommerlichen Sonnenschutz sollte die Aussenwand auch akustisch wirksam sein, d.h. Schallreflexionen des Strassenlärms in Richtung der hangseitigen Wohnbebauungen und der «Arena» dämpfen. Wie die meisten Gebäude des Museumskomplexes besitzt es eine Metallfassade. Sie besteht beim Mehrzweckgebäude aus genormten Metallkassetten, wie sie im Industriebau häufig als Unterkonstruktionen eingesetzt werden. Die perforierten Bleche erfüllen in Kombination mit den dahinterliegenden Dämmschichten die genannten Ansprüche und bilden das verhüllende, gleichzeitig blickdurchlässige und transluzente Kleid, das auch als Brise-Soleil wirkt und überdies der Halterung für die Photovoltaik-Elemente dient.
Photovoltaik nicht nur auf den Dachflächen, sondern auch an den Fassaden anzuwenden, ist eine Herausforderung für den Entwurf und nach wie vor auch für die Akzeptanz. Die monokristallinen PV-Elemente sind entsprechend der verschiedenen Ausrichtungen der Fassaden unterschiedlich dicht verteilt. Die Anordnung in Gruppen von acht Elementen mit je einer Lücke wurde mit dem Künstler und Geometrieingenieur Urs Beat Roth entwickelt. Aus der Verteilung der Paneele, überlagert mit der Gliederung der Fensterbänder und dem Raster der Metallkassetten, resultiert ein variierendes Zusammenspiel. Es ist ein Versuch, die nützlichen, aber als unästhetisch geltenden Energieproduzenten zu einem integralen Bestandteil der Fassadengestaltung zu machen, ohne sie durch Beschichtungen oder Sonderverglasungen in ihrer Effizienz zu beeinträchtigen.