Bahnstation Luzern Verkehrshaus

Die neue S-Bahn-Station bedient die Wohngebiete Würzenbach, Seefeld und Leumatt sowie die Badeanstalt Lido, insbesondere kommt sie aber dem «Verkehrshaus der Schweiz» zugute, dessen Besucherinnen und Besucher nun in neuen Zügen direkt zu den historischen Lokomotiven, Autos, Schiffen und Flugzeugen gelangen können.

Die Station liegt gegenüber dem umgebenden Terrain erhöht auf dem bestehenden Bahndamm. Von Westen nach Osten steigt der Damm weiter an, um gegen Würzenbach hin die bestehende Strassenüberbrückung der Brühlstrasse bzw. Bahnunterführung auszubilden. Eine neue Unterführung stellt auf der Höhe der Lidostrasse, die Verbindung der beiden Perrons und die Anbindung der Kreuzbuchstrasse für Fussgänger sicher. Rampen führen hier zu den Perrons, während gegen Osten provisorische Treppen den Aufgang gewährleisten.

Die S-Bahnstation Luzern Verkehrshaus besitzt zwei Perrons von über 200 Meter Länge. Auf jedem Perron befindet sich ein regengeschützter Wartebereich, der gut sichtbar, als gläserner Kubus über die Perronkante hinaus auskragt.

Um die Bauarbeiten am Bahndamm hocheffizient und insbesondere nachts ausführen zu können, wurden die Perrons mehrheitlich aus vorfabrizierten Elementen erstellt. Auf vorfabrizierte Pfähle wurden Betonbodenplatten gelegt. Grossformatige, vertikal montierte, perforierte und gefaltete Stahlplatten erfüllen gleichzeitig drei Funktionen: Sie dienen erstens als Geländer, zweitens als lang gezogene Stehbank und drittens als Verkleidung des schattigen Restraumes unter den hoch liegenden Perrons. Die grossen Lochungen in den Platten erlauben Ein- und Durchblicke und lassen die Station als ein schwebendes, sich nach oben auflösendes Band erscheinen. Die Faltungen ermöglichen den Zugfahrenden nicht nur im gedeckten Wartebereich, sondern auf der ganzen Länge des Perrons anzulehnen und auszuruhen. Sie verhindern zudem auch das Be- und Übersteigen der Platten.

Die Personenunterführung mit Rampen und Stützwänden wurde ebenfalls in Beton erstellt. Als Geländer und Verkleidungen kamen wiederum Stahlplatten zum Einsatz – hier jedoch ohne Faltungen. Zur Verbesserung der passiven Sicherheit bringt eine beleuchtete metallische Werbewand Helligkeit in die Unterführung und weist auf Ausstellungen im Verkehrshaus hin.

Ort Luzern

Nutzung S-Bahn-Haltestelle, 2 Bahnsteige 200m lang, Wartebereiche, Personenunterführung

Beauftragung 2006

Planung/Ausführung 2006–2007

Bauherrschaft Kanton Luzern
Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement Verkehr Infrastruktur (vif)

Team GG Caspar Bresch (Teamleitung), Mark Ziörjen (Projektleitung)

Landschaftsarchitektur Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten, Zürich

Bauingenieur Absturzsicherungen: Conzett Bronzini Gartmann AG, Chur
S-Bahn-Haltestelle: Emch+Berger WSB AG, Emmenbrücke

Fotos © Lucas Peters, Zürich