Die bestehende Wohnsiedlung Brunnenhof der Stiftung Familienwohnungen wurde von Gigon/Guyer in einem Wettbewerb 2003 entworfen und im Jahre 2007 fertiggestellt. Aufgrund der grossen Nachfrage nach preisgünstigen Familienwohnungen wird die Überbauung nach Süden mit einem 40 Meter hohen Gebäude erweitert. Dabei sind die Wohnungen gegenüber dem Bestand mit einem kleineren Raumbedarf pro Person kompakter organisiert und der Neubau erfüllt die strengen Kostenvorgaben der städtischen Wohnbauförderung für preisgünstigen Wohnungsbau.
Die Parzelle liegt direkt am Bucheggplatz. Sie wird im Süden und Westen von der Hofwiesentrasse umschlossen, grenzt im Osten an den Park mit dem Gemeinschaftszentrum Buchegg und im Norden an die bestehende Wohnsiedlung Brunnenhof. Das schlanke, 13-geschossige Volumen bildet einerseits den Abschluss der Zeilenbauten der Arealüberbauung Brunnenhof-/Hofwiesenstrasse und andererseits einen prominenten Kopfbau am Bucheggplatz. Die Erweiterung setzt das Konzept der mehrfach geknickten Zeilen des Bestands fort. Sie schliesst direkt an das lange, schmale Gebäudevolumen entlang der Hofwiesenstrasse an, knickt sich nach Osten zum Park hin und schafft mit einem Versatz Richtung Park eine grosszügige Vorzone. Ein langes Vordach markiert die beiden Eingänge und unterstreicht zusammen mit dem Platz die Bedeutung der Westseite als städtische Hauptfassade. Im Süden schiebt sich der Park mit grossen Bäumen bis zum Bucheggplatz vor und bildet so einen neuen Zugang.
Im Erdgeschoss orientiert sich ein überhoher Raum mit öffentlicher Nutzung zum Bucheggplatz. Von der Eingangshalle an der Hofwiesenstrasse gelangt man in die oberen Geschosse, zu den Gemeinschaftsräumen und über einen Multifunktionsraum zum Park. So entsteht eine direkte Verbindung zwischen Strassenraum und Grünbereich. Die Gemeinschaftsräume können mittels einer mobilen Trennwand zusammengeschlossen werden und orientieren sich sowohl zur Strasse wie auch zum Park, wo ein ruhiger Aussenbereich sich zu den Bestandsbauten abstuft. Der Mulitfunktionsraum und die Gemeinschaftsräume können für Veranstaltungen und Feste zusammengelegt werden.
Im ersten und zweiten Obergeschoss sind Büroflächen angeordnet. In den darüberliegenden Regelgeschossen befinden sich zwanzig 5.5-Zimmer-Wohnungen für kinderreiche Familien, je zwei pro Geschoss. Alle Schlafzimmer sind zum ruhigen Park ausgerichtet. Die Wohnküchen erstrecken sich entlang der Hofwiesenstrasse und enden in Eingangsbereichen mit Garderoben und Wohnzimmern mit vorgelagerten, zum Park orientierten Eckloggien. Mittige Nasszellen erlauben Rundläufe, die den Wohnungen Grosszügigkeit verleihen. Der Balkon auf der Parkseite erstreckt sich auf der gesamten Länge, erweitert die Zimmer nach aussen und verbindet diese mit den beiden Eckloggien.
Die Gestaltungsprinzipien der bestehenden Fassaden werden in der Erweiterung fortgesetzt: horizontale Betonbänder, Holzmetallfenster mit Brüstungen und Absturzsicherungen, farbige Glasverkleidungen an der Süd-, West- und Nordfassade, verschiebbare farbige transparente und transluzente Glaspaneele sowie Staketengeländer bei der Balkonschicht an der Ostfassade. Das Farbkonzept für den Neubau wird von Adrian Schiess weiterentwickelt.