Das im Zentrum von Küsnacht gelegene Mehrfamilienhaus liess eine Erbengemeinschaft als Ersatz für ein in die Jahre gekommenes Wohnhaus mit angegliederter Spenglerei errichten.
Der fünfgeschossige Neubau, mit seitlichem, eingeschossigen Anbau, nutzt die maximale Fläche der schmalen Parzelle. Zur Strasse ist ein begrünter Vorbereich angelegt, zu dem sich die flexibel nutzbaren Räume im Erdgeschoss orientieren und die nun einer Schule als Klassenräume dienen. Rückwärtig liegt der gemeinschaftliche Garten, der über Treppen auch von den oberen Wohnungen und der seitlichen Terrasse des Anbaus zugänglich ist. In den drei Obergeschossen sind pro Etage eine 2,5 und eine 3,5-Zimmer-Wohnung angeordnet, im zurückspringenden Attikageschoss gibt es eine durchgehende grössere Wohnung mit 3,5 Zimmern. Die Etagen sind über das zentrale Treppenhaus zugänglich oder einen direkt in die Wohnungen führenden Lift. Im Untergeschoss befinden sich Kellerräume, Lagerflächen für die Gewerbenutzung, die gemeinsame Waschküche und ein kleines Gästeapartment.
Neben altersgerechten Wohnungen und Ausblick auf den Zürichsee, waren der Bauherrschaft gemeinschaftliche Flächen, Aussenbereiche für die Wohnungen und direkte Zugänge in den Garten wichtig. Die windmühlenartige Anordnung des seitlichen Anbaus sowie die auf der südlichen und westlichen Seite vorspringenden Balkone gliedern das rechteckige Volumen.
Zugunsten einer Grosszügigkeit sind die Grundrisse offen gestaltet. Die einzelnen Räume sind entlang der Fassade durch raumhohe Schiebetüren miteinander verbunden und bieten unterschiedliche Blickbeziehungen. Eine zentrale Küchenzeile und die Wandschränke wirken wie eingestellte Raumteiler, die den Grundriss gliedern. Der loftähnliche Charakter wird durch den durchgehenden Eichenboden und die Sichtbetondecke unterstützt.
Eine feingliedrige Fassade aus gewellten Aluminiumblechen, mit abgerundeten Ecken, umhüllt den Baukörper. Vor den raumhohen Fensterflügeln aus Eichenholz, den Balkonen und den Treppen sind die Brüstungsbänder perforiert ausgeführt. Die vertikale Teilung der Wellbleche folgt den Geschossen, bindet die Balkone in das Volumen ein und ermöglicht gestalterisch deren Weiterführung über die Stahltreppen in den Garten. In der Materialität der Fassade wird der Charakter des Vorgängergebäudes mit einer Mischung aus Wohnen und Werkstatt fortgeführt.