Für die zwei Zürcher Fussballclubs FCZ und GCZ soll am Standort Hardturm in Zürich-West ein gemeinsames Stadion errichtet werden.
Das Wettbewerbsprojekt bildet einen prägnanten Kopfbau eingangs der Stadt. Die Gleichbehandlung der vier Fassaden steht in Verwandtschaft zu den angrenzenden Blockrandbebauungen. Der umlaufende «Stadtbalkon» im ersten Obergeschoss unterstreicht jedoch den öffentlichen Charakter. Lockere Baumbepflanzungen knüpfen an benachbarte Grünräume an. Gegen Osten und Norden entstehen zwei Plätze, die beiden Fussballclubs eine repräsentative Adresse zuordnen. Finden keine Spiele statt bleibt das Areal durchlässig, mit Aufenthaltsqualitäten für die Nachbarschaft.
Die Zuschauer erreichen das Areal mehrheitlich mit dem öffentlichen Verkehr. Im Erdgeschoss befinden sich die Kassen, Eingänge und Sicherheitskontrollen sowie Fanbars und Restaurant. Von der Verteilebene im ersten Obergeschoss gelangt man auf die Tribünen. VIPs, Spieler, Medien und Funktionäre erreichen per Auto und Bus die Haupttribüne, die auch Küche, Lager, Büroräume, Sicherheitszentrale und Stadionregie beherbergt. Clubbereiche und Logen in den Obergeschossen sind durch Lifte erschlossen.
Die kesselartige Anordnung der Tribüne ermöglicht ein intensives Spielerlebnis. Die Fankurven der Heimclubs liegen an den Stirnseiten hinter den Toren. Auf der obersten Ebene wird eine Plattform als Pausenfläche für die Zuschauer und Kamerastandort geschaffen, deren Rückwand während des Spiels für Projektionen genutzt werden kann. Die VIP-Logen und Presenting Studios verfügen über einen eigenen Balkon für Sitzplätze und Kameras.
Die äussere Form des Stadions zeigt mit Rück- und Vorsprüngen eine dreiteilige Fassade, entsprechend der Nutzung: Ebenerdig die Eingangsbereiche mit Türen, Toren und Fenstern, in der Mitte der hohe, luftige, transparente Umgang und oben eine geschlossene Lärmschutzwand, belegt mit Photovoltaikelementen. Vertikale Betonelemente mit unterschiedlichen Rhythmen verbinden die drei Schichten optisch zu einem Körper.
Ein einfacher Stahlträgerrost mit auskragenden, hinter der Fassade abgespannten schlanken Vollwandbindern bildet das Gerüst des Stadiondachs. Die Vertikalzugkräfte der Dachbinder werden von schrägen Stahlzugstützen aufgenommen, deren Fusspunkt mit dem der Druckstützen zusammengelegt wird. Der Tribünenkörper wird als steifes Faltwerk wirtschaftlich in Elementbauweise ausgeführt.