(nicht mehr im originalen Zustand)
Die ungewöhnliche Gestalt des Grundstückes am Schiabach und seiner heutigen Bebauung sind das Resultat einer mehr als hundertjährigen Urbarmachung und Nutzung der ehemaligen Bachparzelle durch den früheren Eigentümer, eine Bauunternehmung.
Mit dem Umbau des Restaurants galt es einen Anfangspunkt zu setzen im langfristigen Bestreben der heutigen Bauherrschaft, den gewerblichen Hofraum mitten in Davos Schritt für Schritt in einen öffentlichen und kulturellen Raum zu wandeln. Die Hälfte der vordersten Liegenschaft sollte transformiert werden, um – entsprechend der Leidenschaft des Weinhändlers Christoph Künzli – als Standort für ein neues Wein- und Speiserestaurant zu dienen. Die Grundfäche des früheren Restaurants wurde in der Folge unterkellert, um Räume für den Wein zu gewinnen, das oberirdische Volumen des ehemaligen, eingeschossigen Restaurants innerhalb der gesetzlichen Grenzabstände vergrössert, um im Inneren für einen neuen Gastraum mit angemessener Höhe Platz zu schaffen.
Die Unterkellerung besteht aus Beton, während die aufsteigenden Wände aus massivem Mauerwerk errichtet sind. Im Bereich der grossen Fensteröffnung liegt das Mauerwerk auf einem im engen Raster abgestützten Stahlrahmen auf. Wie die Oberflächen der bestehenden Hofbebauung sind auch die Aussenfassaden verputzt. Optisch auszeichnend wirkt lediglich, was dieses Gebäude bezeichnen muss – die Beschriftung des Restaurants.
In diese gemauerte Architektur eingebaut – ähnlich einem Kuckucksei eingesetzt – ist der Gastraum aus Holz. Grossflächige, zum Teil furnierte, durch Fugen rhythmisierte Holzfaserplatten bilden die Decken, die Wände, Türen und Schränke, – Parkettriemen den Fussboden. Das innere Holzgehäuse lässt sich im Bereich der Fensterfront mit schmalen, beweglich befestigten Holzplatten – inneren Fensterläden – öffnen und in der Nacht wieder schliessen. Im Hohlraum zwischen dem hölzernen Kubus und der Backsteinarchitektur wird der Gastraum durch die offenen Plattenfugen mit Luft und Elektrizität versorgt. Eichenholz – Fassholz erzeugt die farbliche Stimmung im Restaurantinneren: mit millimeterdünnen Furnieren und zentimeterdicken Parkettbrettern.
Das Prinzip der Einheitlichkeit von Raum und Ausstattung im Gastraum wird im Kellergeschoss aufgelöst zugunsten eines Nebeneinanders. Raum und Möblierung sind hier in ihrer jeweils typischen Materialisierung gehalten und „roh“ belassen – wie die noch nicht zur Speise verarbeiteten Zutaten eines Rezepts; die Wände sind aus Beton, ebenso die Decke und der Boden; das begehbare Weingestell aus Holzfaserplatten im Degustationsraum ist unverkleidet, der Tisch aus Eichenholz massiv.