Unter dem Namen ‚Werkstadt Zürich‘ soll in den nächsten Jahren auf dem Gebiet der SBB Werkstätten an der Hohlstrasse neben der Duttweilerbrücke ein wichtiger Arbeitsort entstehen, wo identitätsstiftende, historische Hallenbauten mit Neubauten und öffentlichen Nutzungen in den Aussenräumen zusammenkommen. An das Gebäude X werden mit dem Zielwert von 5kg CO2equ/m2EBFa für die Erstellung des Neubaus hinsichtlich Nachhaltigkeit hohe Massstäbe gesetzt.
Das langgestreckte, siebengeschossige Volumen mit der nördlichen Auskragung befindet sich an der Hohlstrasse in einer städtebaulich privilegierten Lage. Das Gebäude X soll als erster Neubau die Transformation des Areals von den SBB Werkstätten in eine ‚Werkstadt‘ mit urbaner Produktion, Kreativwirtschaft und Kulturszene sichtbar machen. Dies geschieht durch eine Mischung von vielfältigen Nutzungen und eine umfassende Materialisierung mit ReUse Materialien, die an die Geschichte des Areals anknüpft und eine spezifische Ästhetik der Nachhaltigkeit kreiert.
Das Erdgeschoss mit publikumsorienten Gewerbeeinheiten und ein öffentlich zugängliches erstes Obergeschoss, das sogenannte ‚Stadtgeschoss‘ mit Quartierzentrum, Kita und Bibliothek, bilden den Sockel, der an der Hohlstrasse dem Quartier und an der Hohlgasse dem Areal zugewandt ist. Im 2.- 5. Obergeschoss befinden sich doppelgeschossige Gewerbehallen mit Galerien, die entsprechend den Mieterbedürfnissen spezifisch genutzt werden. Den Abschluss bildet ein halböffentliches Geschoss mit einer Kantine, Co-Working Flächen sowie einer kleinen Dachterrasse.
Von der Hohlstrasse gelangt man über zwei Eingänge in die beiden Gebäudekerne, die den Neubau vertikal erschliessen. Zusätzlich führt eine äussere, einläufige Treppe entlang der Südfassade direkt zum Balkon des ‚Stadtgeschosses‘. Das aus der Fassade geklappte Dach betont den öffentlichen Zugang und bietet zugleich Aufenthaltsqualität und Schutz. Auf der Nordseite reagiert die Auskragung auf die arealinterne Hohlgasse und schafft eine überdachte Anlieferungszone. Die dem Areal zugewandte Seite ist von einer industriellen Stimmung geprägt. Der Vorbereich an der Hohlstrasse dagegen vermittelt mit unterschiedlichen Belägen, Sitzgelegenheiten und Grünbereichen eine einladende Atmosphäre.
Wiederverwendete Schienen, Stahlprofile, Welleternitplatten, ReUse Fenster, Treppen, Gitterroste und Geländer prägen die Ansichten des Gebäudes. In der Verwitterung und den Gebrauchsspuren der Materialien sind Geschichte und Zeit überall präsent. Die Strategie der Patina wird fortgesetzt und das Gebäude fest am Ort der ehemaligen SBB Werkstätten verankert. Das Gebäude X liefert einen Beitrag zu den ikonografischen Potentialen von wiederverwendeten Bauteilen und schafft eine Architektur, die mit optimierten CO2 Emissionen und einem niedrigen Verbrauch von grauer Energie sehr bewusst mit den Ressourcen in der Erstellung und im Betrieb umgeht.