Das neue Bürohaus der Balzan Stiftung steht an zentraler Lage in Zürich, nahe dem Paradeplatz. Wie sein Vorgängerbau, ein Geschäftshaus aus den 1960er Jahren, ist es ein Solitär. Gleichwohl wird der siebengeschossige Bau durch seine Setzung und Dimensionen zum Teil der bestehenden Blockrandbebauung. Liegende Kunststeinelemente und stehende Metallprofile bilden die Fassade, die so die Tragstruktur aus Betondecken und Stahlverbundstützen aussen nachzeichnet. Das öffentliche Erdgeschoss sowie das mittlere und das oberste Geschoss sind durch einen verdoppelten Raster innerhalb der Fassadengliederung hervorgehoben. Eine zur Stadt orientierte, doppelgeschossige Eingangshalle mit hellem Terrazzoboden und mächtigen Leuchten empfängt Besucher mit italienischer Grandezza, in Anlehnung an die Wurzeln der Stiftung.
Zusätzlich zum Grundausbau konnte bei diesem Bürogebäude auch der Innenausbau für die Mieter, ein Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen, erstellt werden. So sind die Raumeinteilungen, die integrierte Möblierung und die eigens geschaffenen LED-Leuchten Bestandteil der Architektur.
Das statische und energetische Konzept des Gebäudes wurde so optimiert, dass unter Einhaltung der vorgegebenen Bauhöhe ein zusätzliches Geschoss realisiert werden konnte, ohne Abstriche bei den Raumhöhen zu machen. Der tragende und aussteifende Kern sowie moderate Spannweiten und Stützenabstände erlauben schlanke Betondecken, obwohl darin streifenförmige schallabsorbierende Elemente und die Rohre des thermoaktiven Bauteilsystems unsichtbar eingelegt sind. Eine dezentrale Lüftung mit Fassadenkonvektoren und zentraler Abluft ermöglicht geringe Bodenaufbauten für den Hohlboden. Heizung und Kühlung des kompakten Baukörpers erfolgen über ein Anergienetz, das mit Seewasser gespeist wird. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage installiert.
Nach aussen hin nimmt der geschliffene Beton der vorgefertigten Fassadenelemente vor den Deckenstirnen Bezug auf die Betondecken im Inneren, während die vertikalen Profile aus eloxiertem Aluminium die tragenden Stahlverbundstützen und schmalen, individuell bedienbaren Lüftungsflügel in den Bürogeschossen verhüllen. Die Profile sind rechteckig oder gerundet ausgeformt, geschlossen oder perforiert, und assoziieren sowohl Pfeiler als auch auch «Lüftungskanäle» für die Frischluft.
Ein grosszügiger Vorplatz zur Strasse ersetzt die Parkplätze des Altbaus. Der gebrochene Steinbelag, die begrünten, versickerungsfähigen Fugen sowie die Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern erinnern an die in dem ehemaligen Wohnquartier obligaten Vorgärten.