Neben dem Gelände der Brauerei Eichhof in Kriens entsteht nach dem Bebauungsplan ‚Eichhof West‘ ein an Luzern angebundenes Areal mit fünf Büro-, Gewerbe- und Wohnbauten, die einen zentralen Aussenraum umgeben. Die Erschliessung erfolgt von Süden über die Langsägestrasse, im Norden begrenzt ein begrünter Hang das Areal. Teil der Überbauung sind die beiden Neubauten für das WAS (Wirtschaft Arbeit Soziales) Sozialversicherungszentrum Luzern, das seine Dienstleistungen neu an diesem zentralen Ort anbietet.
Ein abgestuftes zehngeschossiges Verwaltungsgebäude wird im Norden um ein freistehendes, siebengeschossiges Gebäude ergänzt. Das Ensemble besteht aus skulpturalen, massiven Volumen. Von Nahe vermitteln die hell verputzten Fassaden mit wiederkehrenden Fensteröffnungen und vertikalen Lisenen eine feine Massstäblichkeit mit einem ausgeprägten Licht- und Schattenspiel. Eine Auskragung über die gesamte Gebäudelänge an der Langsägestrasse schützt die Eingänge der Mitarbeitenden und die Zufahrt zur Tiefgarage. Richtung Norden, zum zentralen Aussenraum, überdacht ein 18 Meter weit auskragendes Volumen Aufenthaltszonen mit Sitzgelegenheiten und weitere Zugänge. In dem abgestuften Baukörper bilden ein Hof im zweiten Obergeschoss sowie Terrassen im vierten und achten Geschoss begrünte Erholungsorte.
Der Neubau versteht sich als Stadtbaustein mit strukturell klar gegliederten Grundrissen, die den Mitarbeitenden und Kunden der vier Geschäftsbereiche eine einfache Orientierung bieten. Der Haupteingang am östlichen Zugangsplatz führt in eine grosszügige Eingangshalle mit Empfang, Warte- und Beratungszonen. Das anschliessende zentrale Foyer ist mit vier runden Oberlichtern natürlich belichtet und steht über eine Galerie in Sichtbeziehung mit den Sitzungszimmern im ersten Obergeschoss. Die nach Süden orientieren Seminarräume lassen sich mit mobilen Trennwänden unterteilen oder für Grossveranstaltungen zum Foyer hin erweitern.
Drei innenliegende Kerne erschliessen die stützenfreien Geschosse mit sieben Metern Raumtiefen. Die Büroflächen sind in ihrer Räumlichkeit und Orientierung vielfältig und erlauben eine freie Bespielbarkeit wie auch flexible Anpassungen.
Die beiden Gebäude sind als Massivbau mit Vollmauerwerkfassade konzipiert. Vor der inneren tragenden Mauer aus Backstein oder Beton liegt eine äussere Schale aus dämmenden Backsteinen. Die Holz-/Metall-Fenster sind über einer niedrigen Brüstung innen bündig angeschlagen, haben ein grosses, fest verglastes Blickfeld und seitliche, geschlossene Lüftungsklappen. Auf einen äusseren Sonnenschutz kann aufgrund des geringen Fensteranteils und der tiefen Leibungen verzichtet werden. Innere Vorhänge gewährleisten den Blendschutz und wirken als Schallabsorber.
Die Verwaltungsbauten sind im Hauptgebäude (3. - 9. Obergeschoss) und im gesamten nördlichen Gebäude nach dem Konzept „Vision 2226“ ohne Heizung, ohne Kühlung und ohne mechanische Lüftung konzipiert. Das System basiert auf der thermischen Speicherfähigkeit und Phasenverschiebung der Wärmeaufnahme und -abgabe. Die baulichen Bedingungen dafür bilden die gut abgestimmte Gebäudehülle aus 75 - 85 cm dickem Vollmauerwerk, der geringe Fensteranteil von 18 % und das ideale Raumlayout mit einer lichten Raumhöhe von drei Metern. Die Belüftung und Klimatisierung erfolgen über automatisierte Lüftungsklappen neben den Fenstern, die durch einen gebäudespezifischen Algorithmus im Gebäudeleitsystem geregelt werden. Lowtech Hardware wird durch hightech Software mit grosser Effizienz gesteuert. Für die Eigenstromversorgung sind auf den Flachdächern Photovoltaikanlagen vorhanden.