Schauspielhaus Pfauen Zürich, Umbau und Gesamtsanierung

Der Wettbewerb umfasst den Umbau und die Gesamtinstandsetzung des denkmalgeschützten Schauspielhaus Pfauen in Zürich. Ziel sind der Erhalt und die Wiederherstellung der räumlichen Wirkung des historischen «Pfauen-Saal». Bestehende technische Aufbauten an der Brüstung des Rangs werden entfernt. Die Raumakustik und die Sichtverhältnisse werden für ein gleichwertigeres Zuschauererlebnis mittels gezielter Eingriffe verbessert: Absenkung der Bühne und des Parketts, eine neue komfortablere Bestuhlung und Reduzierung der Anzahl Sitzplätze von 750 auf 600 (inkl. 6 Rollstuhlplätze), Platzierung der Regiekabine im Rang sowie die Einführung einer mittleren Beleuchtungsebene.

Gewünscht war zudem ein neues Foyer, das zwischen der geschützten Steinfassade des Heimplatz und dem Saal vermittelt und zum Aufenthalt anregt. Das konzipierte «Foyer Publique» ist Teil des öffentlichen Lebens und, über den Tag verteilt, mit unterschiedlichem Programm bespielbar: tagsüber als niederschwelliger Aufenthaltsbereich (z.B. für die Studierenden/ Schülerinnen der Umgebung), Co-Working-Space sowie für Veranstaltungen (Workshops, Lesungen) und abends als festlicher Raum mit mobilen Garderoben und Snackbars für Stückeinführungen und Premierenfeiern. Das Foyer bildet als leichter Stahlbau einen Kontrast zur massiven Konstruktion des Bestandes aus Haustein. Dank des hohen Luftraums über der geschwungenen Galerie im Obergeschoss, die den Saal referenziert, gewinnt das Foyer an Grosszügigkeit. Die Vorhänge übernehmen die Rolle eines Bühnenbildes und können im Tagesverlauf immer wieder neue Szenerien erzeugen und von den wechselnden Intendanzen bespielt werden.

In den Randzonen um das Foyer sind flexibel unterteilbare Veranstaltungsräume, ein Bistro, eine Kantine und die Gastroküche angeordnet. In den oberen Geschossen finden Büros, Verwaltungsräume und Sitzungszimmer Platz. Beidseitig des Saals liegen die artistischen Bereiche des Theaters (Werkstätten, Garderoben, Maske, Aufenthaltsräume, Wohnungen), der technische Bereich (Ton, Licht, Regie) sowie die Haustechnik, Lager und Logistik.

Die Aktivitäten des Schauspielhauses sind nach aussen hin ablesbar und erhöhen die Präsenz zur Stadt. Die bestehende innere Tragstruktur des Gebäudes bleibt erhalten. Davor wird zum Zeltweg eine neue gläserne Hülle mit gerafftem Sonnenschutz gehängt. Die Storen referenzieren die Vorhangelemente des Theatersaals. Zum Heimplatz empfängt eine doppelgeschossige Stadtloggia die Besucherinnen. Zudem wird die historische Fassade mit digitalen Ankündigungen überlagert. Tagsüber informieren drei Screens oberhalb der Arkade über kommende Veranstaltungen. Am Abend weisen grosse Fassadenprojektionen auf die Theatervorführungen hin. Diese können mit den «Tastenden Lichtern» von Pipilotti Rist kombiniert werden und schaffen so eine Verbindung zum Platz.

Ort Zürich

Nutzung Umbau und Gesamtinstandsetzung des denkmalgeschützten Schauspielhaus Zürich unter Erhalt und Wiederherstellung der räumlichen Wirkung des historischen «Pfauen-Saal».
Erneuerung und Neukonzeption des Foyers.

Wettbewerb Januar – April 2025, 3. Preis

Auslober Wettbewerb Amt für Hochbauten Stadt Zürich

Team GG Mike Guyer, Stefan Thommen, Elena Hofbeck, Sophie Judson, Maurizio Mätzler, Cléa Peretti, Justus Förster (P), Marie Krudl (P)

Baumanagement HSSP AG, Zürich

Generalplanung ARGE Gigon Guyer Partner Architekten AG
und HSSP AG, Zürich

Bauingenieur WaltGalmarini AG, Zürich

Elektrotechnik IBG Engineering AG, Winterthur

Haustechnik Waldhauser + Hermann AG, Münchenstein

Brandschutz Gruner AG, Zürich

Akustik Kuster + Partner AG, Münchenstein

Sanitär Bösch Sanitäringenieure AG, Dietikon

Gastroplanung Planbar AG, Zürich

Weitere Szenografie / Regie und Kuration: Transit Productions, Zürich
Theatertechnik: Theapro GmbH, München, D

Visualisierung Zuend, Zürich

Fotos Modell: Modellbau Zaborowsky GmbH, Zürich